Archiv der Kategorie: Blinde & Sehbehinderte

Wie sieht der Alltag für Blinde und Sehbehinderte aus?

Querlesen für Blinde

Blinde können oftmals schneller im Web unterwegs sein als Sehende. Das mag zum Einen daran liegen, dass sie sich kaum von optischen „Eye-Catchern“ ablenken lassen. Zum Anderen liegt es aber daran, dass sie einige Vorteile des Screenreaders in Kombination mit der Tastatur nutzen können.
Mit einiger Übung kann man mit der Tastatur wesentlich schneller arbeiten als mit der Maus. Der Touchscreen mag einiges für sich haben, man darf aber gespannt sein, ob man mit ihm wirklich komplexe Aufgaben wie das Formatieren eines Textes, das Beschneiden oder gar Manipulieren eines Fotos oder andere Bearbeitungsaufgaben besser, schneller und komfortabler als mit einer Tastatur lösen kann.

Der Marktführer bei Screenreadern Jaws bietet ein paar interessante Funktionen an. Ich bin mir gar nicht sicher, ob viele Menschen diese Funktionen tatsächlich kennen, manchmal stößt man durch Zufall – etwa durch das versehentliche Drücken mehrerer Tasten – auf neue Funktionen, die man vorher noch nicht entdeckt hatte.

Mit der Tastenkombination Einfg+F7 kann man sich alle Links einer Website anzeigen lassen. Bei einigen Medien kann man so die Überschriften von Artikeln lesen, in Shops die Namen der Produkte erfahren usw.

Mit Einfg+F6 kann man sämtliche Überschriften einer Seite lesen, hilfreich zum Beispiel wiederum bei Medien oder auch dort, wo Teilbereiche der Seite mit Überschriften bedacht sind wie die Navigation.

Mit Einfg+F5 kann man sich sämtliche Formularfelder einer Website anzeigen lassen, hilfreich etwa bei langen und unübersichtlichen Formularen. Schade eigentlich, dass Jaws nicht direkt eine Eingabemaske generiert, zum Eingeben von Daten muss man zur Website zurückkehren.
Die Killerapplikation erreicht man mit Einfg+F3, da kann man sich viele Elemente der Website wie Anker, Listen oder Tabellen auflisten lassen.

So erklärt sich der Hintergrund vieler Regeln der barrierefreien Webgestaltung. Auch wenn viele Dinge sich aus em Kontext erschließen lassen, liegt dieser Kontext eben nicht immer vor. Auch, aber nicht nur deswegen, sollte man ordentliche Linktitel, Überschriften und Formularbenennungen vornehmen.

Scrollen oder nicht scrollen – der Umgang mit langen Texten im Netz

Fast jedes Medium hat es einmal gemacht: mehr oder weniger sinnvolle Klickstrecken aus Bildern sollten den User zur Mausakrobatik animieren. Die Währung hieß damals Klickrate, je öfter man klickte, desto höher war der Wert der angezeigten Werbung. Das scheint zumindest teilweise korrigiert worden zu sein.

Doch bei Texten geht die Salami-Taktik weiter Die Zeit, das Süddeutsche Magazin und viele andere Websites verteilen einzelne Artikel auf mehrere Seiten.

Das galt als guter Stil, als Bildschirme noch Bildschirme waren und 14 Zoll maßen. Damals waren Mäuse mit Rädchen selten und der entnervte User musste den Cursor an den rechten Bildrand fahren, um sich beim Scrollen einen Tennisarm zu holen. Aus dieser Zeit stammt die Designweisheit, dass nichts beachtet wird, was außerhalb des Start-Screen liegt, also dem Bereich, den man ohne vertikales oder horizontales Scrollen sehen kann. Ergo müssen Texte, die über den Bildschirm reichen, in kleine Portionen aufgeteilt werden.

Ich war mal auf eine Seite gestoßen, die aus dieser Salami-Taktik ein Geschäft gemacht hat. Da stand ein etwas längerer Text kostenlos auf 20 Seiten verteilt und die komplette Fassung ließ sich als PDF käuflich erwerben.

Das klingt zwar kurios, aber gerade längere Artikel, die auf diese Weise zerstückelt werden, wird wohl kaum jemand wirklich zu Ende lesen. Vier Seiten dürften so die magische Grenze sein, wo auch der geduldigste Leser die Lust verliert. Zumal, wenn sein Surfgerät nicht so bequem ist wie ein PC. Mit einem Notebook-Touchpad oder einem Handy macht das wenig Spaß. Ärgerlich vor allem, wenn auf der letzten Seite nur ein kleiner Absatz steht, für den sich das Klicken gar nicht gelohnt hat.

Und leider bieten nur die wenigsten Seiten die Anzeige verteilter Artikel auf einer Seite an, die Zeit zum Beispiel. Viele Seiten bieten zwar eine Druckfunktion an, die einen ähnlichen Effekt hat – der ganze Artikel wird auf einer Seite angezeigt. Allerdings ist diese Funktion zumeist mit JavaScript verbunden, das den Druckerdialog des Browsers auslöst. Wer hier automatisch auf Return drückt und einen Drucker laufen hat, verschwendet einmal mehr unnötig Tinte und Papier. Die süddeutsche macht das zum Beispiel. Die Designer meinen wohl, die Menschen seien zu doof, den Drucker selber auszulösen.

Ein weiterer Nachteil verteilter Artikel besteht darin, dass man sie schlecht archivieren kann. Oder ist das die Absicht der Webbetreiber?

Ich würde heute ohne Wenn und Aber empfehlen, einen Artikel immer zusammenhängend auf eine Seite zu packen. Via Tracking kann jeder Webbetreiber feststellen, dass der User nicht bereit ist so oft zu klicken, wie der Webbetreiber es gerne hätte. Wir sind heute unheimlich klick- und tippfaul. Wer schon mal einen interessanten und längeren Diskussionsfaden im Heise-Forum konsequent lesen wollte, hat vermutlich spätestens nach dem zehnten neu aufgerufenen Beitrag aufgegeben, zumal die Hälfte der Beiträge sich auf „ROFL“, „LOL“ oder „SCNR“ beschränkt.

Mit den heutigen Smartphones wiederum ist das Scrollen einfacher als das Aufrufen neuer Websites durch das Berühren eines Links. Das Thema mobiles Web zwingt uns außerdem wieder dazu, über knappe Bandbreiten, lange Ladezeiten, Verbindungsabbrüche und weitere Ärgernisse nachzudenken, die uns noch aus der Modem-Zeit verfolgen. Die meisten bekannten Websites sind von der Performance her auf DSL angelegt und laden neben dem eigentlichen Inhalt noch einen Rattenschwanz an externen Inhalten, JavaScript, Werbebildchen und allerlei anderen Merkwürdigkeiten nach. Selbst bei DSL kann es immer noch mehr als zehn Skeunden dauern, bis die Seite komplett geladen ist. Im mobilen Web dauert das entsprechend länger und so lange möchte einfach niemand warten. Es ist also schon aus ökonomischer Sicht sinnvoll, zusammenhängende Artikel auf eine Seite zu packen.

Zugänglichkeit – über Shells, GUIs und Audio

Das Leben des blinden Computernutzers bleibt immer spannend. Er darf sich jedes Mal aufs Neue überraschen lassen, ob er ein bestimmtes Programm bedienen kann oder nicht. Viele Programme lassen sich zumindest teilweise über Tastatur bedienen, viele andere aber nicht. Spaßig wird es, wenn sich Teile des Programms per Tastatur erreichen lassen, andere Funktionen aber hinter Icons auf der Programmoberfläche versteckt sind. Im zweifelsfall wird der Blinde nie erfahren, dass es solche Funktionen gibt. Blinde sind nämlich ebenso wenig geneigt, Dokumentationen zu lesen wie Sehende.

Dabei könnte alles so einfach sein, wenn die Programmierer und Entwickler die Tastatur nur als einen Zugangsweg betrachten würden, der mit der Maus gleich berechtigt ist. Spannend wird es jetzt, weil sich zwischen Maus und Tastatur nun der Dritte Weg über Touchpads etabliert. Alle komplexen mobilen Betriebssysteme werden ohne Anpassung für Touchscreens scheitern.

Es ist ein offenes Geheimnis: Benutzer von Tastatur und der Kommandozeile kommen nach einer gewissen Einarbeitung schneller zum Ziel als die Benutzer graphischer Oberflächen. Eine große Ausnahme ist die Fotobearbeitung. Die Textverarbeitung hingegen ist ein gutes Beispiel: Ein Darstellungsproblem ließe sich in HTML wesentlich schneller lösen als etwa in einem Word-Dokument.
Die Kommando-Zeile ist die Alternative zur GUI, die Tastatur ist die Alternative zur Maus, der audivitive Zugang ist die Alternative zum optischen Zugang.
Wenn man heutzutage mehrere Hundert Euro für ein Betriebssystem ausgibt, dann sollte man auch den Zugang bekommen, den man benötigt. Microsoft aber hat bis heute im Gegensatz zu anderen keinen auditiven Zugang zu seinen Betriebssystemen. Im Gegenteil, viele grundlegende Funktionen sind nur per GUI und Maus zugänglich. Das Unternehmen hat viel Geld in eine graphische Benutzeroberfläche gesteckt, die kein Mensch wirklich braucht, aber keinen Euro in einen Zugang, der auch Blinden zugute kommt.
Nebenbei bemerkt nutzen solche Zugänge auch Menschen mit Lern- oder Leseschwäche, die sich damit auch die Oberfläche erschließen oder sich lange Texte vorlesen lassen können.

Hilfsmittel für Sehbehinderte im Eigenbau

Die meisten Nicht-Behinderten kriegen selten mit, wie teuer Hilfsmittel wie Hörgeräte, Vorlesesoftware und andere unentbehrliche Technik sein kann. Das Kartell der Brillenhersteller hätte ein heilsamer Schock sein können, wird aber wirkungslos verpuffen.

Für die Preise der Hilfsmittel sind die drei Gruppen allesamt mitverantwortlich: Die Hersteller setzen ihre Preise hoch, die Kostenträger bezahlen diese Preise und die Empfänger kümmern sich nicht weiter darum.

Ein Lamento anzustimmen wird unsere Probleme aber nicht lösen. Stattdessen ist Erfindergeist und Innovationsmut gefragt. Zumindest Blinde und Sehbehinderte können sich ihre Hilfsmittel teilweise selbst zusammenschrauben.

Ein Monokular ist ein kleines Fernglas, mit dem Sehbehinderte weit entfernte Objekte lesen können. Da sind zum Beispiel die Anzeigen am Bahnhof, die Nummern von Bussen oder die Namen von Haltestellen. Die Dinger sind gar nicht billig und physikalisch in der Vergrößerung beschränkt. Jede Digitalkamera mit TFT erreicht eine bessere Vergrößerung. Die Screens und Zoomfähigkeiten selbst von Handys sind recht ordentlich, entsprechendes kann man im Laden ausprobieren. Zu achten wäre noch auf die Akkulaufzeit.

Ein Bildschirm-Lesegerät besteht aus einem Bildschirm und einer Kamera. Die Videokamera für ein Lesegerät sollte ohne Zeitverzögerung arbeiten und einen guten optischen Zoom haben. Außerdem benötigt man eine Lichtquelle, wofür sich eine Tischlampe einsetzen ließe. Mit beidem sollte man reichlich experimentieren, in diesem Falle dürfte das ganze Paket bestehend aus Bildschirm – den hat man meistens eh schon – einer GUTEN Kamera und ein starken Tischlampe immer noch leistungsfähiger und mehrseitig einsetzbarer sein als ein Bildschirmlesegerät.

Im Computer-Bereich gibt es mittlerweile reichlich Alternativen zu kommerziellen Screenreadern. NVDA für Windows, diverse Systeme für Linux und Apples voiceover für Macs. Handys kommen mit VoiceOver oder Screenreadern für Android. Kleine Netbooks lassen sich ebenfalls problemlos mit einer Linuxvariante oder NVDA ausstatten. Leider gibt es noch keinen Ersatz für Braillezeilen. Wer noch mehr Anregungen hat, wir freuen uns immer auf Hinweise.

Die Kunst des Lesen lernens

„In jedem Fall werden wir nicht darauf verzichten, literarische Fiktionen zu lesen, denn sie sind es, in denen wir nach einer Formel suchen, die unserem Leben einen Sinn gibt. Im Grunde suchen wir unser Leben lang nach einer Geschichte unseres Ursprungs, die uns sagt, warum wir geboren sind und warum wir leben. … Manchmal hoffen wir, unsere persönliche Geschichte mit der des Universums ineins zu bringen.“ Umberto Eco. Im Wald der Fiktionen. Carl-Hanser Verlag 1994, Seite 182

Es sind nicht alle Bücher so stumpfsinnig wie ihre Leser. Es finden sich manchmal Aussprüche in ihnen, die genau auf unsere Verhältnisse zutreffen, die, wenn wir sie richtig lesen und verstehen, für unser Leben heilsamer sein können als der Morgen oder der Frühling und vielleicht allen unseren Angelegenheiten ein neue Wendung geben. Wie viele hatten nicht einem Buch eine neue Ära ihres Lebens zu verdanken! Irgendwo ist das Buch vielleicht vorhanden, das unsere Wunder erklärt und uns neue Wunder offenbart. Was uns selbst noch unaussprechlich erscheint, findet sich vielleicht bereits irgendwo ausgesprochen. Die gleichen Fragen, die uns beschäftigen, beunruhigen und verwirren, haben von jeher alle Menschen beschäftigt. Nicht eine einzige von ihnen ist übergangen worden. Und jeder hat sie seiner Veranlagung nach mit seinen Worten und seinem Leben beantwortet.“ Henry David Thoreau. Walden

Lesen ist an sich eine besondere Fähigkeit. Hirnforscher meinen, eigentlich sei das Gehirn für das Lesen ungeeignet. Die Autorin Maryanne Wolf geht in ihrem Buch „Das lesende Gehirn“ noch genauer auf dieses Thema ein. Eine Kuriosität am Rande: Sokrates hatte die praktisch die gleichen Einwände gegen die Schrift wie sie die heutigen Kritiker gegen das Internet vorbringen.
Andererseits gehört das Deuten von Spuren, also etwa Symbolen, auch zu einer ureigenen Fähigkeit des Menschen. Für Ernst Pöppel ist daher nicht erstaunlich, dass im Web die für das Gehirn leichter verabeitarbaren Symbole, Graphiken und Bilder dominieren. Pöppel weist auch darauf hin, dass es für einen Erwachsenen und bereits für ein älteres Kind wesentlich schwieriger ist, das Lesen zu erlernen. Die Lesefähigkeit muss schon in jungen Jahren erlernt werden, damit sie einem später leicht fällt.

Ein Grundschüler liest seine Wörter, zumindest am Anfang seiner Leserlaufbahn, immer buchstabenweise und
setzt die Buchstaben zu einzelnen Wörtern zusammen. Ein Zusammenhang zwischen einzelnen Wörtern zu einem
ganzen Satz wird im Anfangsunterricht zuerst nicht möglich sein.
Wenn ein Schüler in den höheren Klassen liest, hat sich das Leseverhalten im Vergleich zu einem Grundschulkind völlig verändert. Der geübte Leser erfasst ganze Wortgruppen und Zeilenteile. Er erkennt bekannte Wortmuster und baut aus diesen einen Sinnzusammenhang auf. aus Kompendium der Mediengestaltung für Digital- und Printmedien. hrsg. Joachim Böhringer. Springer 2005

Als Erwachsener lesen zu lernen, ist unheimlich mühsam. Während man als Kind noch spielerisch an die Aufgabe herangeführt wird, wird von Erwachsenen erwartet, daß sie in höherem Tempo lernen, obwohl die Fähigkeit des Lernens schon im frühen Erwachsenenalter nachläßt.

Das Problem beim Lesen besteht nicht im Auswendiglernen der Buchstaben. Es besteht darin, ganze Worte und Sätze, Absätze und zusammenhängende Texte zu erkennen. Wir kennen das, wir müssen nur einzelne Worte erkennen, um einen Text überfliegen zu können. Durch jahrelange Übung sind wir in der Lage, ganze komplexe von häufig zusammen stehenden Wörtern auf einen Blick zu erfassen. Experten, die viele Texte lesen müssen, werden zu richtigen Schnell-Lesern, wobei sie natürlich trotzdem den Inhalt erfassen müssen.
Lesen und Verstehen sind zwei unterschiedliche Aspekte. Ihr kennt das, wenn ihr totmüde seid und trotzdem einen komplizierten Text lesen müsst oder abgelenkt werdet. Ihr lest und versteht zwar die einzelnen Worte, aber der Sinn erschließt sich euch nicht oder ihr vergesst sofort, was ihr gerade gelesen habt. Entscheidend ist daher das Lese-Verstehen.
Stellen wir uns vor, wir würden all die Zeit, die wir mit Lesen verbracht haben mit dem Erlernen des Violine-Spielens verbringen: Wir wären perfekte Violinisten.
Dabei ist uns gar nicht mehr bewußt, wie viel Zeit wir mit Lesen und üben verbracht haben. Wer aber in einer beliebigen Sprache in einem beliebigen Zeichensystem lesen und schreiben kann, ist in dieser Hinsicht kognitiv weiter als jener, der gar kein Zeichensystem beherrscht, siehe auch Die chinesische Schrift formt ein überlegenes Denken – sehr interessantes Interview auf dem Eurasischen Magazin.
Wer etwa im reifen Alter die Blindenschrift lernen muss, stößt genau auf dieses Problem. Es ist kein Problem, einzelne Buchstaben zu lesen, bei Worten wird es schwierig und bei Sätzen hängt man ordentlich in der Luft. Zum Vergleich stelle man sich vor, jemand würde so langsam wie er kann einen Satz vorlesen. Man hätte die ersten Worte vergessen, bevor der Satz zu Ende ist.

Bei Braille kommt noch ein interessantes Problem hinzu: Liest man die ganze Zeit mit einem bestimmten Finger – meistens ist es ein Zeigefinger, dann entwickelt man in diesem Finger eine besondere Sensibilität für die Punkte. Verwendet man nur den Zeigefinger der linken Hand zum Lesen, hat man mit keinem anderen Finger, auch nicht im Zeigefinger der Rechten, eine ähnliche Sensibilität. So fällt es einem schwer, Brailleschrift mit anderen als den Lesefingern zu lesen, ein Problem, das Sehende nicht haben.
Braille läßt sich in wenigen Stunden erlernen, aber es gibt nur wenige Blinde, die tatsächlich flüssig lesen können. Für viele Blinde ist die Sprachausgabe am Computer komfortabler, deren Geschwindigkeit läßt sich problemlos beschleunigen. Hat man sich einmal an die Computer-sprachausgabe gewöhnt, kann man sie auf über 50 Prozent und mehr gegenüber normalem Sprachtempo beschleunigen. Ein Tempo, dass selbst von Schnelllesern selten erreicht wird. Ich sage deswegen auch gerne, dass Blinde häufig die einzigen Menschen sind, die im Internet einen Text von Anfang bis zum Ende durchlesen, sofern er nicht todlangweilig ist.

Weiterlesen

  • Die Zukunft des Lesens und Schreibens
  • Ist die Brailleschrift noch zu retten?
  • Nicholas Carr über die Gegenwart des Lesens – Carr ist einer der prominentesten Kritiker der Digitalkultur und ihrer Auswirkungen auf das Gehirn
  • Maryanne Wolf. Das lesende Gehirn. Spektrum-Verlag. 2009 – die FAZ hat ein lesenswertes Interviewmit Wolf geführt
  • Frank Schirrmacher. Payback. Carl-Blessing-Verlag. 2009 – Schirrmacher ist sozusagen das deutsche Gegenstück zu Nicholas Carr